Erfolgreich

Warum sind manche Menschen erfolgreich – und andere nicht?



Erfolgsfaktoren

These Nr. 2: Unsere kulturelle Prägung

Asiaten sind fleissig und diszipliniert – warum eigentlich? Das kulturelle Erbe gibt eine mögliche Antwort. Eine traditionelle südasiatische Bauernfamilie lebte in der Regel von zwei Reisfeldern von der Grösse eines mittleren Zimmers! Unermüdliches Jäten, sorgfältige Regulierung des Wasserstandes, präzises Pflanzen der Setzlinge -jede Stunde mehr in den Reisfeldern bedeutete ein Mehr an Ernte. Die Arbeit auf einem Reisfeld ist etwas 10 bis 20 Mal so arbeitsintensiv wie die Arbeit auf einem Mais- oder Weizenfeld derselben Grösse.

Nassreisanbau erfordert nicht nur einen phänomenalen Arbeitseinsatz, sondern auch äusserste Disziplin. Es ist zum Beispiel wichtig, dass das Feld vollkommen eben ist. Wenn es nur beinahe eben ist, kann das einen gewaltigen Unterschied im Ertrag ausmachen.

Ein chinesisches Sprichwort lautet:
„Wer an 360 Tage im Jahr vor Sonnaufgang aufsteht, kann gar nicht anders als seine Familie reich zu machen.“

In Europa und Amerika haben die Hugenotten und Calvinisten aus ganz anderen Gründen, ein ähnliches Arbeitsethos geprägt. Die Wirtschaftsleistung protestantischer Regionen spiegelt das heute noch eindrücklich.

 

 

Eigentlich ist die Frage geklärt ...

... Erfolg beruht auf Fleiss, Ausdauer, Begabung und Glück. Wir betrachten Erfolg als Produkt einer individuellen Leistung. Aber ist das schon die ganze Wahrheit? Malcom Gladwell analysiert in seinem Buch „Überflieger“ diese Faktoren und fügt zwei weitere, ganz entscheidende hinzu: Der richtige Zeitpunkt und unsere kulturelle Prägung.

These Nr. 1: Der richtige Zeitpunkt
Wenn wir uns die Geburtsdaten der tschechischen Jugendfussball-Nationalmannschaft von 2007 anschauen, so haben von 21 Spielern nur gerade zwei nach dem 1. Juli Geburtstag. (Stichtag 1. Januar).  Der geringe körperliche Vorsprung der einige Monate Älteren, führte dazu, dass diese bei den Auswahlspielen dominierten und zusätzliche Förderung erhielten.  Hat das mit individueller Leistung zu tun? Die tschechischen Trainer hätten auch gleich alle, in der zweiten Jahreshälfte geborenen Spieler nach Hause schicken können.

Bei einer Analyse der Herkunft der US-amerikanischen Wirtschaftselite von der Kolonialzeit bis ins 20. Jahrhundert wird ersichtlich, dass die meisten Unternehmensführer aus privilegierten Familien stammen- bis auf eine Gruppe aus den Dreissigerjahren de 19. Jahrhunderts. Es war das einzige Jahrzehnt, in dem Menschen, die in bescheidenen Verhältnissen geboren wurden, eine realistische Chance bekamen, wirklich reich zu werden. Der Soziologe C.W.Mills schreibt: „Der beste Zeitpunkt in der Geschichte der Vereinigten Staaten, zu dem ein armer Junge mit grossem unternehmerischem Ehrgeiz geboren werden konnte, war um das Jahr 1835“. John Rockefeller schaffte es mit Jahrgang 1839.

1975 begann das Zeitalter der Personalcomputer. Wer war wohl am besten in der Lage, diese neue Chance zu ergreifen? Er durfte weder zu alt noch zu jung sein. Die idealen Kandidaten waren 20 oder 21 Jahre alt. Bill Gates (Microsoft) kam am 28. Oktober 1955 zur Welt, der drittreichste Mann bei Microsoft, Steve Ballmer am 24. März 1956 und die Legende Steve Jobs (Apple) Am 24. Februar 1955. Der erste CEO von Google, Eric Schmidt am 27. April 1955. Glück kam dazu. Bill Gates wohnte zufällig in einem amerikanischen Landstädtchen, dessen Bibliothek schon 1968 einen Computer anschaffte und einer der Nachbarn von Steve Jobs war Bill Hewlett, der ihm Elektronikbauteile schenkte. Das ist so, als würden Sie sich für Mode interessieren und ihr Nachbar heisst zufällig Giorgio Armani.

Was können wir daraus für unseren Erfolg lernen? Sicher zuerst ein Stück Bescheidenheit. Nicht alles liegt in unseren Händen. Wir können jedoch offen sein für neue Trends und bewusst Chancen suchen. Sobald Sie das Glück am Schopf gepackt haben, sind Fleiss und Ausdauer wichtige Faktoren für den Erfolg.