Vitamine

B-Vitamine senken das Hirnschlag-Risiko

Ein Tausendstelgramm

„Ich trage lediglich ein Tausendstelgramm Kobalt in mir. Sein Anteil an meinem Körpergewicht entspricht dem eines menschlichen Haares auf einem Auto. Doch dieses Haar ist einer der unzähligen Fäden, die mich in das Netz des Lebens einbinden. Ich wurde Biochemiker, um das chemische Geschehen in mir zu verstehen, und ahnte nicht, dass es mir von meinen fernen Ahnen und der atemberaubenden Geschichte des Lebens erzählen würde.“ Gottfried Schatz (em. Professor für Biochemie an der Universität Basel)

Cobalamin (Vitamin B12) ist eine chemische Glanzleistung des Lebens. Die molekulare Struktur gleicht einem Spinnennetz aus über 1000 Atomen, in dessen Mittelpunkt ein Kobalt-Atom sich wie eine sechsbeinige Spinne mit fünf Beinen festhält und mit dem sechsten chemische Reaktionen vermittelt. Die Synthese von Cobalamin beschäftigte über 100 Chemiker elf Jahre lang!

 


In einer neuen Studie* mit rund 5000 Erwachsenen während fünf Jahren konnte gezeigt werden, dass durch eine gezielte Senkung des Homocystein-Spiegel mit Folsäure (Vitamin B9) und den Vitaminen B6 und B12 das Risiko für einen Hirnschlag sinkt.

*Quelle: Saposnik G. 2009 Apr;40(4):1365-72

Homocystein entsteht beim Eiweissabbau im Körper. Im Normalfall bauen Enzyme das giftige Stoffwechselprodukt zu unschädlichen Verbindungen ab. Da diese Enzyme abhängig von den B-Vitaminen Folsäure (B9), B12 und B6 sind, ist ein hoher Homocystein-Spiegel auch Folge einer unzureichenden Versorgung mit diesen Vitaminen. Weitere, mögliche Risikofaktoren sind: Erbliche Veranlagung, Schilddrüsenunterfunktion, Blutarmut durch Vitamin-B12- Mangel (perniziöse Anämie), spezifische Medikamente und Tabakrauch.

Erhöhte Homocysteinwerte im Blut schädigen Herz und Blutgefäße. Zudem werden immer weitere Auswirkungen erkennbar. Diskutiert wird beispielsweise eine Beteiligung an der Demenzkrankheit Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson.

Da einerseits die Folgen eines erhöhten Homocystein-Spiegels sehr schwer wiegen, andererseits die Behandlung mit Gabe von Vitaminen unkompliziert und nicht durch Nebenwirkungen belastet ist, besteht die Behandlung als Dauertherapie in der Gabe von Folsäure, Vitamin B6 und B12.

Reich an diesen B-Vitaminen sind folgende Lebensmittel:
Folsäure B9                 dunkelgrüne Blätter wie Spinat, Ruccola und Grünkohl
Cobalamin B12            Leber, Fisch und Eier
Vitamin B6                   Reis, Hefe und Vollkornprodukte

Eine ausreichende Zufuhr über Lebensmittel ist wegen der Sauerstoff- und Hitzeempfindlichkeit der Vitamine nicht selbstverständlich: Falsche Lagerung, lange Transportwege oder langes Kochen führen zu hohen Verlusten in den Lebensmitteln. So kann der Folsäuregehalt (Vitamin B9) einzelner Lebensmittel bis zu 90% absinken.

Gemeinsam sind sie stark
Alle B-Vitamine sind gemeinsam an fast allen wichtigen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Besonders wichtig sind sie für die Energieproduktion, für schöne Haut, kräftige Haare und starke Nerven.